Nach meinem letzten Artikel zur 3-2-1 Backup-Regel hatte ich euch gefragt, wie ihr mit euren Backups umgeht. Die Rückmeldungen und Kommentare haben mich regelrecht überwältigt. Vielen Dank dafür an euch alle
Viele von euch setzen sogar bereits auf ein NAS und nutzen dort schon die integrierte Backup-Möglichkeiten, damit die Daten sicher aufgehoben sind. Mit dem heutigen Artikel möchte ich dir aufzeigen warum es sinnvoll ist, bei einer Datensicherung auf NAS-Systeme zu setzen. Auch zeige ich dir mein derzeitiges Setup und wie ich für mich die 3-2-1 Backup Regel einsetze.
Wie ein NAS und Produktivität zusammenpassen:
Erst zum September 2018 ist mir eine externe Festplatte mit meinen Live-System, aufgrund von einem Systemfehler bei einer routinemäßige Überprüfung abgestürzt. Ein Auslesen der Festplatte war erst nach einigen Rettungsversuchen und viel Schweiß möglich. Erst dort wurde mir so richtig bewusst, weshalb es wichtig ist, Backups regelmäßig anzufertigen und die eigenen Daten gegen einen Ausfall entsprechend abzusichern.
Letztlich führte dies zu einem Umdenken bei mir im Kopf und zu einem neuen Artikelschwerpunkt in meinem Blog, der sich voll und ganz um das Thema Backup und lokale Möglichkeiten zur Datensicherung dreht und in Zukunft ausgebaut wird. Gerade auch im Hinblick auf das Selbstmanagement und dem papierlosen Büro ist dies auch ein wichtiges Thema.
Was würde dir ein papierloses Büro bringen, wenn du von heute auf morgen alle deine Geschäftsdaten oder privaten Dokumente verlieren würdest?
Backups sind wichtig! – Mein Setup erklärt
Ich sichere meine Fotos und Dokumente vom iPhone täglich in der iCloud (wird automatisch bei einer WLAN-Verbindung hochgeladen), sowie lokal auf meinem Mac. So habe ich die Daten auf dem iPhone als Live-System, eine Kopie der Bildern in voller Auflösung auf meinem Mac und zusätzlich noch auf der iCloud.
Bei meinen Macs (iMac im Büro, Macbook Air zum mobilen Einsatz) verhält es sich ähnlich. Das Backup des Betriebssystem inklusive der persönlichen Daten wird Samstagabends oder Nachts durch TimeMachine auf einer NAS von Synology (derzeit die DS218+)* kopiert. Dieses wird wiederum als Backup unter der Woche nachts auf OneDrive von Microsoft hochgeladen.
Für Office 365 Kunden stehen hier für jeden Nutzer satte 1 TB zur Verfügung und kostet für ca 40 Euro im Jahr bei Amazon* nicht die Welt. Alternativ stehen hier auch weitere Dienste wie Dropbox und viele weitere zur Verfügung.
Da hier immer nur die geänderten Dateien abgeglichen werden, geht das recht schnell und verbraucht nicht viel Speicherplatz. Nur das erste Backup hochladen bzw das erste Backup der Daten dauert je nach Internetgeschwindigkeit etwas.
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Backup-Strategie: Unterschiede der Vollsicherung, inkrementelle und differenzielle Backups ganz einfach erklärt
Es gibt bei einem Backup verschiedene Ansätze, wie man ein Backup anfertigen kann.
Folgende drei Arten an Datensicherungen sind zu unterscheiden:
- Komplettsicherung: Hierbei werden alle Daten auf das externe Speichermedium übertragen. Benötigt am meisten Speicherplatz, beinhaltet jedoch immer den aktuellen Stand der kompletten Daten.
- Differenzielle Sicherung: Erstmalig wird eine Komplettsicherung erstellt, danach werden dieser Sicherung nur noch die Daten hinzugefügt, die seit dem letzten Komplettsicherung geändert worden sind. Bietet höchste Zuverlässigkeit, da die Daten auch einzeln wiederhergestellt werden können. Es wird nur das Vollbackup und das letzte Backup für die Wiederherstellung benötigt. Die Größe des Backups wird mit der Zeit ansteigen.
- Inkrementelles Backup: Auch hier wird zu Beginn eine Komplettsicherung erstellt, danach werden dieser Sicherung nur noch auf Dateien auf Datei-Ebene hinzugefügt, die seit der letzten imkrementiellen Sicherung geändert worden sind. Spart Größe und Zeit bei der Sicherung und Wiederherstellung, da hier ordnerweiße gesichert und wiederhergestellt wird. Wird ein inkrementelles Backup im Archiv gelöscht, ist das ganze Archiv nutzlos, da einzelne Backups voneinander abhängig sind.
Übrigens: Synology-Systeme beherrschen das inkrementelle Backup auf Block-Ebene. Dies bedeutet, dass nach der ersten Datensicherung nur die geänderten/hinzugefügten Datenblöcke gesichert werden und nicht die ganze Datei. Somit wird die Speicherauslastung deutlich verringert und ist damit auch deutlich leistungsfähiger als ein inkrementelles Backup auf Datei-Ebene
Wie sicherst du nun am besten deine Daten?
Vor dem Ausfall der externen Festplatte mit all meinen Daten drauf, beging ich einen schwerwiegenden Fehler: Ich dachte, eine externe Sicherung sowie eine Spiegelung auf eine weitere externen Festplatte reicht. Falsch gedacht!. Ich hatte die Wichtigkeit der 3-2-1 Backup Regel unterschätzt und musste mir an die eigene Nase fassen.
Du MUSST dich zwingend an die Backup Regel halten, damit dir auch wirklich kein wichtiges Dokument im Fall der Fälle verloren geht: 3 Kopien deiner Daten, auf zwei verschiedenen Technologien und eine davon außer Haus z.B in der Cloud.
Für die Umsetzung lohnt sich die Anschaffung externer Festplatten, entweder als einfache externe Festplatte oder besser noch eine intelligentere NAS bzw Home Cloud Lösung. Hierzu bietet der Platzhirsch Synology durchaus interessante und vor allem einfach zu bedienende NAS-Lösungen an. Doch auch QNAP bietet durchaus leistungsfähige NAS-Systeme an, die nicht zu unterschätzen sind.
Am besten du probierst mal beide Live-Demos aus, so kannst du die Software der beiden Hersteller durchaus gut testen, bevor du dir eine NAS des jeweiligen Herstellers kaufst:
Für welches System sollst du dich entscheiden?
- Man merkt hier deutlich, dass sich Synology durchaus an Einsteiger richtet und die Oberfläche sehr benutzerfreundlich gestaltet ist.
- Bei QNAP merkt man bei den Einstellungen durchaus an, dass die Oberfläche bzw die NAS-Systeme deutlich leistungsfähiger sind und sich eher an erfahrene Nutzer werden, die deutlich mehr aus den NAS-Systeme herausholen möchten.
Mit ein bisschen Eingewöhnung kommt man bei beiden Systemen super klar und du solltest dich für das System entscheiden, welches dir am besten liegt.
Meine Hardware-Empfehlungen*
Meine Empfehlung an externen Festplatten zur Archivierung (wahlweise auch mit Verschlüsselung):
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Meine Empfehlung an internen Festplatten für die Verwendung in einem NAS:
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Meine Empfehlung an NAS-Systemen für Einsteiger:
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Meine Empfehlung an NAS-Systemen für Fortgeschrittene, Versicherungsbüros oder Kleinfirmen:
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Worin liegt der Vorteil von NAS-Systeme gegenüber herkömmlichen Festplatten?
NAS-Lösung sind im Regelfall redundante und ausfallsichere Systeme, die Daten mehrfach in sich selbst spiegeln und so auch bei einem Ausfall einer oder mehreren Festplatten die Datensicherheit gewährleisten können. So kompliziert dies auch klingen mag, sind diese auch für den privaten Gebrauch einfach zu konfigurieren und machen viele Dinge automatisiert – bei einfacher Bedienbarkeit.
Die bekanntesten NAS-Systeme gibt es von Synology, QNAP und WD. Diese arbeiten prinzipiell nach dem gleichen Muster. Sie stellen eine oder mehrere Festplatten dem Netzwerk zur Verfügung und können sowohl von der ganzen Familie im gleichen Haus, als auch von außerhalb des Hauses per Internetzugang erreicht werden.
Dabei spielt es keine Rolle, ob du von außerhalb oder von daheim auf die Daten zugreifen möchtest. Du kommst jederzeit an deine Daten, du bist Herr der Daten. Für Firmen spielt dies eine wichtige Rolle, gerade auch unter dem Aspekt des Datenschutzes.
Was spricht FÜR ein NAS?
Einfach und günstig erweiterbar
Du kannst jederzeit neue Festplatten dazu kaufen und diese mit wenigen Handgriffen in dein NAS integrieren. Dabei bist du an keine feste Festplattengröße gebunden, allerdings empfehle ich dir Festplatten mit mindestens 4 TB und sogar mehr Speicherplatz.
In viele NAS-Systemen kannst du 2 oder mehr Festplatten einbauen. Sowas nennt man dann 2-Bay. Die „2″ steht hierbei für Anzahl von Festplatten. Ein 5-Bay ist ein NAS System mit 5 Festplatten. Die bekanntesten NAS-Hersteller sind hierbei Synology (Einfachheit), Qnap (Konfigurierbarkeit) und WD My Cloud. Die ersten beiden sind jedoch von den Funktionen, der Erweiterbarkeit und der Weiterempfehlung deutlich vor dem Pendant von Western Digital.
Hohe Datensicherheit
Ein NAS ist im Regelfall so konzipiert, dass die Datensicherung ein viel höheren Stellenwert als eine einfache externe Festplatte besitzt.
Beachte, dass bei einem 2 Bay System, also einem System mit z.B 2x 5 TB Festplatten nicht die vollen 10 TB, sondern nur 5 TB zur Verfügung stehen. Was auf den ersten Blick wie ein Nachteil aussieht, ist ein Vorteil im Sinne der Datensicherheit. So werden deine Daten von der einen Festplatte mit z.b 5 TB auf eine zweite 5 TB Festplatte gespiegelt. So könnte theoretisch eine der beiden Festplatten ausfallen und du könnest die Daten wieder durch eine Spiegelung ganz einfach retten.
Es gibt auch NAS-Systeme oder RAID-Systemen, die über 5-Bay (also 5 Festplatten) bis hin zu 24-Bay (bis zu 24 Festplatten in Reihe) reichen. Hierbei sind der Datensicherung und Einsatzmöglichkeiten sowie die verschiedenen RAID-Möglichkeiten fast keine Grenzen gesetzt. Das reicht deutlich über den Einsatzzweck hinaus, den ich mit dir besprechen möchte.
Integrierte Backup-Software, Nutzer- und Berechtigungsverwaltung.
Der große Vorteil gegenüber einer „dummen“ externen Festplatte ist die mitgelieferte Software. Bei einem NAS-System liegt der Fokus auf der Datenverwaltung und Datensicherung, insbesondere auf einer durchdachten Benutzer- und Berechtigungsverwaltung. So können Nutzer eingerichtet und Berechtigungen vergeben werden, so dass jeder Nutzer nur auf seine Daten zugreifen darf, auf die er zugreifen soll. Ebenso können entsprechende Ordner-Strukturen verwaltet und dem Nutzer zugänglich gemacht werden.
Durch die integrierte Backup-Möglichkeit können auch Backups von diversen Geräten wie. z.B Smartphones automatisch gesichert und verwaltet werden. Bei Synology und Qnap können auch Backups in die Cloud ausgelagert und damit auch extern gespeichert werden. Hier kommt die 3-2-1 Backup Regel in voller Ausführlichkeit zum Einsatz und du bist damit auf der sicheren Seite.
Integration als (Netz-)Laufwerk
Windows und macOS können die NAS als Laufwerk wie z.B „E: NAS“ anzeigen und du kannst diese ganz easy wie ein USB-Stick verwalten und darauf zugreifen. Eine Verwaltung und Zugriff innerhalb des Netzwerkes, aber auch von außerhalb des Netzwerkes wie z.b vom Büro oder unterwegs vom Hotel ist möglich.
Was spricht GEGEN ein NAS?
Beschränkung auf bestehende Apps und Programme
Die verfügbaren Programmen von Qnap und Synology decken einen Großteil an Nutzungsmöglichkeiten ab. Allerdings ist der Umfang der Apps durchaus beschränkt und neue Funktionen und Erweiterungen werden nur spärlich entwickelt. Eine Integration von Zusatzsoftware ist nur bedingt möglich. Für 80% der Nutzer reicht dieser Umfang jedoch völlig aus.
Beschränkung auf die gekaufte Hardware/Performance
Bevor du dir ein Einsteiger-NAS kauft, prüfe lieber ob diese Leistung für dich ausreicht. Die technische Leistung eines NAS als solches, lässt sich meistens nicht mehr erweitern. Gerade die „Billig-Reihen“ – welche sich an Einsteiger richten – (bei Synology die J-Serie*, bei QNAP die TS-*28-Serie*) haben meistens nur eine ausreichende Leistung und werden schon bald an die Leistungsgrenze stoßen. Nimm lieber eine Version größer, gerade wenn du das System nicht schon wieder nach 1-2 Jahren durch ein leistungsfähigeres Modell ersetzen möchtest.
Kosten
Eine NAS mit ordentlich CPU-Leistung und RAM kostet Geld – teilweise mehrere hundert Euro. Hinzu kommen noch die Festplatten, die je nach Größe, Anzahl der Platten und Leistung durchaus mal 200 Euro und mehr kosten können – pro Festplatte. Auch hier gilt die Devise: Lieber eine Nummer größer als zu klein. Das sollten dir deine Daten wert sein.
Eine Cloud ist von wenigen Euro im Monat bis hin zu hohen zweistelligen Beiträgen im Monat mit viel Cloudspeicher hingegen durchaus attraktiv. Dafür benötigst du jedoch eine Internetverbindung, was nicht überall der Fall ist. Wenn der Dienst ausfällt oder pleite geht, sind deine Daten für immer verloren.
Eine NAS lohnt sich durchaus, wenn dir deine Daten etwas Wert sind!
Es lohnt sich also durchaus auf eine NAS zu setzen, auch wenn diese nicht gerade günstig erscheinen. Im Idealfall hast du die die gekaufte NAS mehrere Daten und dort sammeln sich all deine Dokumente, Bilder der letzten Jahrzehnte für dich und deine ganze Familie.
Derzeit teste ich die QNAP TS 251B und die Synology DS 218+, welche sich an Privatanwender bis hin zu kleineren Firmen richten. Worin sich diese unterscheiden, wie die Software aussieht und wann sich welche lohnt, erfährst du in Kürze.
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Vielen Dank für diesen hilfreichen Artikel. Ich schleppe da eine Frage mit mir rum – vielleicht kannst Du die beantworten: Ich nutze seit einiger Zeit eine NAS. Außerdem verwende ich OneDrive von Microsoft für alle berufliche Daten, da hier auch andere darauf zugreifen. Leider habe ich es bisher nicht hingekriegt die One-Drive-Cloud-Daten auch auf der NAS zu speichern. Weißt Du, ob das bei Cloud-Anbieter generell nicht funktioniert?
Hallo Marian,
sowohl bei Synology als auch bei Qnap kannst du einen Cloud Sync einrichten, der die Daten in die Richtung deiner Wahl synchronisiert. Das geht nicht mit dem Backup-Tool.
Hat das funktioniert?
Der Artikel hat mir schon sehr geholfen. Vielen Dank.
Ich habe das gleiche Setup wie du, IMac und McBook Air und seit kurzem nutze ich ein NAS D218+. Weisst du, wie ich den aktuellen Stand des NAS Systems mit den internen Festplatten meiner Mac`s syncronisieren kann (Datensicherung und falls ich mobil keinen WLan Zugriff habe)?
Ausserdem möchte ich auch das NAS Backup noch einmal sichern. Dazu habe ich WD My Cloud EX2 Ultra gekauft und noch keine Möglichkeit gefunden, hier automatisiert ein regelmässiges Backup laufen zu lassen.
Freue mich über ein Antwort
Hey Petra, leider gibt es nur den Weg des manuellen verschieben der Dateien auf die NAS. Auch unter den NAS untereinander. Hatte zwar mal von rsync gehört, aber mich noch nicht damit beschäftigt. Eine einfache Lösung habe ich leider nicht.. 🙁
Liebe Grüße
Hallo – und vielen Dank für den interessanten Artikel.
Folgende Anmerkung: Man liest immer wieder, dass man den Backup-Speicher auf jeden Fall vom PC trennen soll (Datenkabel abziehen oder Stromversorgung abschalten), damit bei einem Virenbefall des Computers (z.B. Verschlüsselung) der Virus nicht auch auf das Backup-Medium zugreifen (und evtl. auch verschlüsseln) kann. Sollte ich also die Stromversorgung der NAS ständig abgeschaltet lassen (oder Netzkabel ziehen) und die NAS nur dann anbinden bzw. einschalten, wenn ich ein Backup erstellen will? Dann wäre die NAS allerdings für andere im Netzwerk zur Verfügung gestellten Dateien nicht mehr nutzbar. Das wäre ein großer Nachteil bei der Sicherung auf NAS!! Meine externe USB-Sicherungs-Festplatte (darauf nur Sicherungen) binde ich nur für die Zeit der Sicherung ein.
Und nun zur Backup-Software: Sollte ein GAU auftreten und der PC nicht mehr starten (Windows startet nicht mehr) unds ich müsste z.B. von einer Notfall-DVD das Backup-Programm (hier Paragon) starten, um die gesicherten Systempartitionen wieder herzustellen, würde dann das Backup-Programm die NAS automatisch erkennen oder müssen dann erst noch zusätzliche Netzwerktreiber irgendwie in die Notfall-DVD integriert werden? Meine externe USB-Sicherungs-Festplatte wird von der Notfall-DVD problemlos (und ohne Zusatzaufwand) erkannt.