Die 3-2-1 Backup-Regel – Die richtige Backup-Strategie gegen Datenverlust

Nov 16, 2018 | Backup NAS | 3 Kommentare

In der heutigen Zeit sammeln wir Unmengen an Daten, persönliche Daten und wichtige Daten. Doch was wäre, wenn diese von heute auf morgen verloren sind? Heute möchte ich dir die 3-2-1 Backup-Regel erklären und wie ich meine Daten sichere – So kannst du dafür sorgen, das auch bei dir im Extremfall keine wichtige Daten verloren gehen.

Jeder sammelt Daten, ganz egal ob beruflich oder privat – es kommt einiges zusammen. Denk doch mal nach: Bilder der letzten Urlaube, Hochzeitsbilder, Kindheitserinnerungen oder wichtige Dokumente wie z.b den Arbeitsvertrag oder Mietvertrag der Wohnung. Es wäre verdammt blöd, wenn diese Daten von heute auf morgen einfach weg wäre.

Meistens kommt dies, wenn eine externe Festplatte das zeitliche segnet oder nicht mehr startet. Oder wenn dummerweise ein Glas Wasser oder die Tastatur des Laptop oder MacBook verschüttet wird. Du verstehst was ich meine? Super.

Im privaten Umfeld sind der Verlust der Daten zwar emotional schwer zu verkraften, weil Erinnerungen verloren gehen. Doch bei Unternehmern könnte durchaus ein Imageverlust, Kundenverlust oder gar die Existenz auf der Kippe stehen, wenn eine Festplatte mit wichtigen oder geheimen Daten nicht mehr funktioniert. Dafür wurde die allseits bekannte 3-2-1 Backup-Regel ins Leben gerufen.


3-2-1 Backup-Regel – das steckt dahinter

  • 3 – Bei der 3-2-1 Backup-Regel hast du deine Daten in 3-facher Ausführung zur Verfügung.
    Einmal im Live-System, mit dem du jeden Tag arbeitest und in zwei Backups.
  • 2 – Sichere deine Backups auf 2 verschiedenen Technologien. Dabei solltest du stets mit der Zeit gehen und z.b eine externe Festplatte, NAS, BluRay, Storage oder Cloud wie z.B. OneDrive oder Dropbox benutzen. Datensicherungen auf DVDs sind out.
  • 1 – Habe 1 Datensicherung immer außer Haus – z.B verschlüsselt bei einem Freund deines Vertrauens oder in der Cloud.

3 Backups, 2 an verschiedenen Orten, 1 davon außer Haus!


Klingt eigentlich recht logisch, oder? Doch so simpel dies auch klingt, die meisten werden sich nicht strikt an diese Regel halten. So werden Daten oftmals nur lokal und im gleichen Haus aufbewahrt.

Stell dir folgendes vor: Was wäre, wenn dein Haus durch ein Kurzschluss abbrennt? Dann nützen dir drei externe Festplatten auch nichts mehr, weil diese nach dem Brand nicht mehr ausgelesen werden können. Bei einem Einbruch würde der Einbrecher dein Laptop und die daneben liegende NAS einfach mitnehmen. Deswegen muss ein Backup zwingend außer Haus aufbewahrt werden.

Für das „Außer Haus“-Backup kannst du durchaus auf etablierte Anbieter wie OneDrive, Google Drive (mittlerweile Google One) oder Dropbox zurückgreifen* . Gerade für Nutzer von Office 365 (schon ab 35 Euro pro Jahr auf Amazon zu haben)* lohnt es sich durchaus auf OneDrive zu setzen, da man neben der „legalen“ Lizenz von Microsoft Office 365 mit Word, Excel und PowerPoint, auch noch satte 1 TB Cloud-Speicher kostenlos oben drauf bekommt.

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So schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe und hast dein Cloud-Backup schon inklusive. Außerdem liegen deine Daten an einem anderen Ort oder gar auf einem anderen Kontinent (Georedundanz). Natürlich gibt es noch weitere Cloudanbieter zu überschaubaren und kalkulierbaren Kosten.

„Warum müssen es zwingend zwei Backups und damit drei Kopien sein ?“

Kurzes Beispiel: 

Stellen wir uns vor, deine Festplatten oder Speichermedien haben die gleichen Eigenschaften und damit würden diese statistisch gesehen nach der gleichen Lebenszeit ausfallen.

Somit liegt die Ausfallwahrscheinlichkeit bei deiner Festplatte bei 1 von 100. Auch bei deinem Backup liegt diese bei 1 von 100. Hast du deine Originalen auf einer zweiten Festplatte gespiegelt und damit ein zweites Mal gesichert, liegt die Ausfallwahrscheinlichkeit bei 1 von 100 (erste Platte) * 1 von 100 (zweite Platte) = 1 von 10.000.

Wenn du jetzt noch ein drittes Backup deiner Daten hast, ist die Wahrscheinlichkeit des Ausfalles nochmals enorm kleiner geworden. Gerade weil du nicht nur das Speichermedium, sondern auch eine andere Technologie wie z.B die Cloud einsetzt.

Die Wahrscheinlichkeit eines gleichzeitigen Ausfalles aller drei Medien lässt sich wie folgt berechnen: 1 von 100 * 1 von 100 * 1 von 100 = 1 von 1.000.00 (Eins zu einer Million).

Ein Datenverlust wäre also extrem unwahrscheinlich.


Sorge für ein sicheres Passwort bei deinem Cloud-Speicher –
oder setze auf ein NAS-System

Sorge dafür, dass dein Passwort beim Cloud-Speicher sehr sicher ist. Ein Einbruch in ein Datenzentrum von Google oder Amazon ist extrem umwahrscheinlich, das Abhandenkommen deines Passwortes schon eher. Anbieten kann ich dir hierzu 1Password* oder LastPass*, die sich perfekt für Sammlung und Verwaltung von Passwörtern anbieten.

Wer der Cloud nicht vertraut, kann sich mit einer NAS eine private Cloud schaffen und ist so Herr über die eigenen Daten. Das Thema NAS werde ich dir in Kürze noch ausführlich genug erläutern.

Ich selbst darf derzeit die neue QNAP TS-251B und die neue Synology DS218+ testen. Wie sich beide schlagen, wie die Software von beiden ist und welche ich eher empfehlen würde, erfährst du in Kürze in einem ausführlichen Testbericht.


Smartphone-Nutzer gehen sehr fahrlässig mit Daten, Sicherheit und Backups um!

Wenn man bedenkt, dass Umfragen zufolge knapp 30% der Smartphone-Besitzer kein Backup der eigenen Daten besitzen – das ist fahrlässig und dumm zu gleich! Von jetzt auf nachher könnten alle Daten weg sein.

Wie oft liest man im Facebook: „Handy verloren, alle Nummern weg!“ Kommt dir bekannt vor? Dazu gehörst du in Zukunft nicht mehr!

  • Apple bietet mit der iCloud eine perfekte Synchronisierung der Bilder, Kontakte oder wichtiger Dokumente in die Cloud. Diese kannst du in den Einstellungen von iCloud einstellen. Hier werden auch deine WhatsApp Chats gesichert.
  • Bei Android läuft dies im Grunde genommen gleich an, nur dass man hier ein paar Handgriffe mehr benötigt. Allerdings ist hier Google Drive bei der Handhabung etwas komplizierter, verhält sich jedoch im Grunde auch wie die iCloud – als Backup für alle deine Smartphone Daten.

Die mobilen Betriebssysteme sorgen schon für ein grundlegendes Backups, wenn man es in den Einstellungen aktiviert! Es dauert nur wenige Sekunden, die Arbeit wird im Hintergrund erledigt. Du musst nur regelmäßig prüfen und dazu noch die 3-2-1 Backup Regel umsetzen.


Jetzt bist du dran! Setze die 3-2-1 Backup-Regel um! JETZT!

Setzt am besten jetzt die 3-2-1 Backup-Regel um. Sichere deine Daten mindestens an zwei verschiedenen Orten, eines davon außer Haus in der Cloud oder auf einem NAS eines Freundes. Du wirst im „Fall der Fälle“ an mich denken.

Wie hast du derzeit deine Backups umgesetzt? Über ein Kommentar mit deinem Backup-System freue ich mich sehr. 

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3 Kommentare

  1. Sieht bei mir genauso aus. Laptop und Smartphone sichern auf die Synology, die wiederum im Raid1 mit verschlüsselter Sicherung zu Synology C2.

    Antworten
  2. Meine Strategie für die Familien-Rechner sieht folgendermaßen aus: einmal die Stunde per „cron-job“ und robocopy die User-Daten auf ein RAID-1 Synology NAS. Einmal die Woche alle Daten auf eine externe Festplatte. Hier nutze ich 3 Festplatten im Wechsel. Alle 3 Monate alle Daten auf eine weitere externe Festplatte, welche bei der Bank im Schließfach landet. Auch hier nutze ich insgesamt 3 Festplatten, wovon immer zwei im Schließfach liegen. Um Bit-Rot vorzubeugen, formatiere ich etwa alle 2 Jahre die externen Festplatten und schreibe alle Daten neu, alternativ nutze ich SpinRite auf Level 2. Einmal im Jahr ziehe ich von allen Rechnern ein Image auf eine externe Festplatte. Hiervon lege ich eine Kopie auf eine zweite Festplatte.

    Antworten
  3. Ich mache (eher zufällig) 4-2-1: 2 lokale Backup-Festplatten „mehr oder weniger abwechselnd“ (welche ich zuerst in meinem Durcheinander finde), daneben eine Sicherung in die Cloud. Alles manuell mit robocopy, aber ich halte mich seit Jahren dran – also Daten max. 2 Tage alt. Mit dem Verlust könnte ich leben. Meine Frau muss ich immer wieder zu Backups erziehen – aber im Großen und Ganzen tut’s dort auch. Für mehr Automatisierung hab ich keine Lust – ich arbeite in der IT, zu Hause habe ich andere Hobbies – Rechenzentrumsbetrieb verweigere ich.

    H.M.

    Antworten

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Seit 2012 als Blogger unterwegs.

Auf DennisVitt.de schreibe ich über Produktivität und NAS-Systeme.

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